Montag, 22. Dezember 2008

Anthems For A Seventeen Year-Old Girl.

In all the importance that is art, we underestimate the stunning virtue of pure chaos. Chaos isn't art, but that's exactly what it makes it so appealing to me. You must know, dear reader, in my left hand I have a glass filled with orange juice. Does it matter to world peace? Not at all, you would say without even considering the other option. And with that, you are right. If it slightly worries you then it's ok. You see, this was pretending to be chaotic. I like it and I like nothing. And I like Lisa.
I dislike boredom and the fact that N-O-O-N-E is here to play Monopoly with me.

But I really, really do like music. Which is partly the reason I am going to listen to some now.

Hakuna Matata,
Christopher

Sonntag, 14. Dezember 2008

'Round Midnight.

I don't know how I got here, but certainly I feel like exposing the iffy things called thoughts that are currently crawling through my brain. With a bottle of beer it just feels better and cooler to write. More important. You think: "Hey, there might be an idiot out there who is honestly interested in what I think". Yeah, bullshit. And instead of beer, my drink consists of nothing than coke. Damn you health. By now I should be lying in my bed left to me, it just waits for me, is literatly shouting for my arrival. But I can't. Not now anyway. In a couple of days I leave this town to hopefully spend the freakin' best weeks of the whole year in our beatiful capitol called Berlin. If anyone would have told me that I visited it for like 15 times through the year 12 months ago, I would have laughed. Or just shrugged. Said "fuck you" or "whatever". Today, a year ago, I spent the first weekend alone with what later happened to become my girlfriend. And 365 days later I know that getting on that train at 11 o' clock back then was pretty much the wisest thing ever done. Not just by me. I think in general. Come on. I know we're all happy about light and fire and cars and modern literature and condoms but...
I've been writing here about nothing at all. I'm not even sure why it's in english. Of course, now it's for everyone to read, but....
It actually is just more fun.
Wish me luck. I got some things to "fix".

Yours truely,
Captain Greven

Sonntag, 23. November 2008

Lazy Afternoon







Es mussten Monate vergehen, um sich daran zu erinnern warum dieser Blog in den Boden gestampft wurde. Diese Monate sind leider noch nicht vorbei und noch immer grübel ich darüber. Gewiss ist folgendes: Mein Name steht mit Recht dort oben.

Der Erzählstoff ist definitiv mehr geworden. Eine Menge ist schließlich passiert. In den letzten Monaten gaben sich Ausbildungsbeginn, das neue Bloc Party-Album und das Wiedersehen mit der Freundin die Klinke in die Hand. Für die ganz schlauen Füchse: Mit Freundin ist die da unten. Mit den vielen, vielen Worten.

Grasen wir die 3 oben genannten Themschwerpunkte doch ab. (Immer mit der abstrusen Annahme im Kopf, dass es irgendein Schwein interessiert. Aber damit kämpft ja jeder Blogger. Ich komme mir so zugehörig vor. IG-Metall. Ich komme)

Seit Anfang August schimpfe ich mich Azubi. Im Grunde befinden sich meine Tätigkeiten auf dem gleichen Frachter wie auch schon die Monate zuvor, jedoch überflog ich die Einarbeitungszeit wie ein betrunkener Kondor und segelte schon bald in mein Nest namens Arbeitsalltag. Die eine oder andere Überstunde später, ereilte mich das Schicksal „Einschulung“. Auch ohne die mit Freude erwartete Schultüte, erklomm ich den Hügel Berufsschule Steinfurt mit relativem Erfolg und habe dort für das erste mein Basislager aufgeschlagen. Man kann mich für Faul halten. Und man kann auch durchaus Recht damit haben, aber die erste Klausur sollte ich trotzdem mit einer Eins abschließen. (Blogspot braucht dringend die Sonnebrillensmilies)

Die Schule ist wirklich in Ordnung. Es ist zugleich unterhaltsam und erschreckend Menschen jenseits der 40 auf dem Schulhof zu erblicken, die nach einigen 1000 Lehrgängen ihre Maurerlehre angehen. Gott weiß, dass ich ihnen alles gute wünsche. Meine kaufmännische Klasse hat sehr oft Unterricht in direkter Nähe des Schulbistros. Man muss nicht eben jener Klasse angehören, um zu wissen, dass fetthaltige Backwaren dort am Fließband produziert werden. Der DV-Raum in der obersten Ecke in der höchsten Etage öffnet seine Tür um einen winzigen Spalt und man hat das Gefühl an Herzverfettung dahinzuraffen. Ab und zu fröne auch ich der guten alten Käsebrezel. Kaum spricht man im Wirtschaftsunterricht über deren Krise, hat man es nämlich direkt nach dem Gong selbst in der Hand sie zu retten. Danke Käse. Das wollte ich schon so oft sagen. Übermorgen steht meine nächste Klausur an. Ich habe mir fest vorgenommen zu lernen.

Wie ich jetzt den Bogen zur Musik schlagen soll weiß ich nicht, aber meine Aufgabe ist es auch höchstens den Übergang in der Musik selber zu schaffen, statt moderatorengleich von einem Thema zum nächsten zu hüpfen.

Ich bin nicht davon überzeugt, dass Werk Nummer 3, der von mir so verehrten Kapelle namens Bloc Party eine Meisterleistung ist, die an das anknüpfen kann, was sie bis August 2005 veröffentlichte. Ich bin textliche Enttäuschungen, wie die von „Halo“ oder „One Month Off“ gewohnt, irgendwie frustriert es auch immer mehr. Schließlich liegt der direkte Vergleich so nahe. Im Endeffekt bin ich einfach nur erleichtert. Vor allem, weil das elektronische nicht mehr nur peinlich und aufgesetzt ist, sondern auch, weil man Kele endlich mal wieder ernst nehmen kann. Schwachsinn wie „Mercury“ steht als Mahnmal prangernd auf dem Marktplatz, mich ständig daran erinnernd, dass die beste Zeit nur noch Erinnerungen parat hat, aber ich sie auch niemals verlieren kann. Sollen sie mal machen. Spätestens im April sehe ich sie wieder. Dann in London mit Frau. Ich hoffe noch sehr darauf es irgendwie zur Deutschlandtour zu schaffen, aber bevor ich anfange zu weinen, beende ich das Thema auch wieder. „Intimacy“ kriegt irgendwann seinen eigenen Text. Ja. Ugah. Noriaki Kasai.

Wo wir eben noch von London sprachen. Am 2. Oktober endete endlich die mit dem Preis als „beschissenste Zeit ever“ ausgezeichnete Monatsreihe „Einfach mal allein sein“ mit dem Flug in die britische Hauptstadt. Um eins mit dem zu werden, wovon man sich lange erfolgreich drückte, verbrachte ich knapp 3 Stunden auf dem FMO, holte mir den aktuellen Kicker, schrieb SMS an Freundin und bekannte und begann damit einige Flugmaschinen beim starten zuzusehen. Ein paar Stunden später dann….

[/cliffhanger]

Man könnte auch sagen, dass ich einfach keine Lust mehr habe zu schrieben. Oder man sagt, ich mute euch nicht zuviel auf einmal zu. Es soll ja Spannung über bleiben.

Bis dann. Und seht zu eure Männer und Frauen oft genug zu küssen. Wenn man das mal ein paar Wochen nicht darf, ist das sehr nervig. 

Übrigens habe ich ein neues Mixtape gemacht. Teil 2 der Berlin-Reihe nach dem "Betriebsbahnhof Rummelsburg"


Es heißt "Hackescher Markt"


DJ Acula - Hackescher Markt


01_ Intro

02_ Bonobo - Nightlite (Feat. Bajka)

03_ Mr. Scruff - Music Takes Me Up (feat. Alice Russell)

04_ Trus'me - Phone Spittin'

05_ Gang Gang Dance - First Communion

06_ Octogen - Square Bells

07_ Kenny Larkin - Keys, Strings, Tambourines

08_ Skream - Rottan

09_ James Pants - We're Through

10_ Daedelus - Make It So

11_ Max Richter - Broken Symmetries For Y


---> Hackescher Markt--<


Ugah.

Winter Wonderland

Ich bin gerade in einer so unverschämt besinnlichen Stimmung, dass ich mir dachte, ich schreibe mal wieder ein paar Zeilen an die Daheimgebliebenen, Studierenden, Umziehenden, in Berlin Lebenden.
Als Soundtrack dazu hat sich eine wunderbare CD mit dem Namen "A Winter Romance" vom alten Romantiker Dean Martin angeboten.
Komme gerade von meinem vierten Starbucks Besuch diese Woche und frage mich, ob ich den Weihnachtsmann um die Heilung von einer verdammt teuren Sucht bitten soll. Aber eigentlich... mein Leben hier in London verbietet es mir schon, Tonnen von Lebkuchen und Milka Weihnachtsmännern zu essen, also nehme ich mir wenigstens das Recht heraus, mich mit zuckersüßen Erfindungen wie "Mocha Cherry Latte", "Toffee Nut Latte" und "Gingerbread Latte" zu ersaufen. Der Kaffeeanteil beträgt vermutlich gleich Null und meine Zuckerwerte starten Höhenflüge, aber ich könnte jeder Zeit wieder damit aufhören. Ganz sicher. Ich bin nicht süchtig.
In die Beschaffungskriminalität bin ich auch noch nicht abgerutscht, ihr dürft wieder aufatmen und aufhören nach Steckbriefen mit meinem Konterfei im Internet zu suchen. Barnes hat noch immer mehr als genug Kinder, auf die es abends aufzupassen gilt, wenn Mami und Papi mal wieder den Versuch starten, ein Sozialleben aufzubauen.

Ich weiß, dass dieser Blog leider schon Staub angesetzt hat, aber mein Computer war lange Zeit von einem Virusoderwasauchimmer für ziemlich gemütlich befunden worden und so ließ ich die Beiden in trauter Zweisamkeit, bis ein freundlicher Bekannter mir mein Leben wiedergab und während meines Berlin- Besuchs vor zwei Wochen den Virusoderwasauchimmer eiskalt killte.
Der zweite Grund ist nicht so leicht erklärt, ich kann also nicht mehr als einen unzureichenden Versuch versprechen: Ich hatte keine Lust aufs Schreiben.
Na ja, jetzt bin ich aber eben, wie gesagt, gerade von einem gemütlichen Stabucks- Besuch gekommen und noch immer trunken vor Gluck, dachte ich an die Heimat.

Sonderlich viel passiert ist hier nicht. Kleinmonty entwickelte sich von einer zerknautschten Kartoffel zu einem süßen Baby, dass mir manchmal (natürlich nur, wenn wir allein sind) ein "Hast du eigentlich eine Ahnung, wie süüüüüüüüß du bist?" entlockt. Cordelia schafft es zum Glück noch immer durch ihre liebenswürdigen Momente, Schrei- und Heulanfälle auszugleichen und Freddie...
Ja, Freddie ist ein schweres Kapitel und ich muss sagen, dass wir einen unausgesprochenen Pakt abgeschlossen zu haben scheinen, einander so lange zu nerven, bis der erste erschöpft zusammenbricht und ich habe nicht vor, mich von einem 3 Jährigen besiegen zu lassen.
Jeder meiner Gedanken konzentriert sich momentan auf Weihnachten, denn das bedeutet für mich zwei knappe kinderfreie Wochen, 10 Tage in Deutschland, Lebkuchen, Milka Weihnachtsmänner, Stabucks am Hackeschen Markt, endlich wieder offensichtlich Teil einer Beziehung zu sein und anständige Weihnachtsmärkte.
Gestern sind Vera und ich auf einen an der Themse gegangen, der sich "Cologne Christmas Market" nannte. Was ihm zu diesem Namen verhalf, ist mir nicht ganz klar geworden. Dass man dort Kölsch kaufen konnte, kann unmöglich der einzige Grund gewesen sein. Interessiert gewesen bin ich trotzdem allein schon wegen der Tatsache, dass es Deutschland hier in England mal nicht im Bayernkontext gab.
Ein wenig enttäuschend war es wohl trotzdem, denn nach entspannten 20 min (und die Hälfte der Zeit standen wir vor einem Süßigkeitenstand und sabberten) gab es bereits nichts mehr zu sehen und die gebrannten Mandeln (200g) kosteten erstens 4,50 Pfund und wurden zweitens von einem Hamburger und nicht einem Kölner verkauft.

Ansonsten... seit dem letzten Eintrag bin ich fleißige Schülerin der Barnes Language School, ist Vera gekommen, ist mir eine Französin sehr ans Herz gewachsen, bin ich von Christopher nach drei Monaten freundlosem Daseins besucht worden, habe ich einige tolle Konzerte gesehen und eine Menge durchschnittlicher Tanzabende gehabt, kaufe jetzt auch Vinyl dank einer animierenden Stimme, die verdächtig Christophers ähnelte und bin ich in Berlin gewesen!
Jeden möglichen Vergleich mit London gewinnt Berlin übrigens haushoch.
London ist ja ganz cool und so, Welthauptstadt, Musikhauptstadt und bla, aber kann unmöglich mit Berlin konkurrieren.

Ich hoffe, den einen oder anderen von euch zu erwischen, wenn ich in Berlin bin.
Manchmal fehlt mir ein einfacher Spaziergang über den Kollwitzplatz, oder ein Vorglühabend bei Lina, ein Spieleabend bei Vera, ein Cocktailabend im Friedrichshain mit euch, eine Shisha, eine Mathestunde mit Steffi, eine abfällige Bemerkung von Martin, eine Keksorgie mit Linda, ein Ertrinken im Schokobrunnen bei Ulli, durch den Park tanzen mit Desi etc. etc.
Wenn das hier überhaupt noch irgendeiner liest, bitte ich euch, die Kommentarfunktion zu nutzen und reinzuschreiben, was ihr gerade so anstellt und bitte bitte seht zu, dass keiner von euch schwanger ist. Danke.

Montag, 4. August 2008

Stupid and shallow

Ich komme nicht mehr hinterher und ich möchte das auch gar nicht mehr. Jedes Mal ein Abriss meines Wochenendes ist langweilig auf die Dauer und mir fehlt es dafür auch echt an Disziplin. Aber wieso rechtfertige ich mich? Keiner stellt Forderungen. 8-)

Dass ich im Astoria 2 gewesen bin, möchte ich trotzdem noch kurz erwähnen. Das ist der kleine Bruder/ die kleine Schwester/ Nichte/ Neffe/ der kastrierter Kater des berühmten Astoria. Sagt euch nichts? Ist nicht so schlimm. Allerdings hat vermutlich jede Band, die Musik fernab der Volks- und russischen Balalaikamusik macht, dort schon einmal gespielt.
Na egal, der Laden war auf alle Fälle kleiner als das Koko und anfangs gefiel mir auch die Musik noch richtig gut, doch da die DJs jede Stunde wechselten- Siehst du das grüne Männchen? Das bedeutet, dass wir die Straße überqueren dürfen!- Pferde trinken Wodka mit Taschentuchgeschmack, doch darf das keiner wissen, denn sonst kippen die Hochhäuser über den runden Teich- wiederholten sich einerseits Lieder und andererseits war die Musik irgendwann nur noch Müll.
Erwähnenswert waren allerdings die Typen, die sich am Ende auf die restlichen Stücke Fleisch stürzten, die noch zu den letzten Klängen tanzen. Man ist dort besser Fleisch mit fiesem Mundwerk und schnellen Beinen, ansonsten wird man ohne Kauen verschluckt.

Ansonsten pflastern meine Wege hier viele Frappuccinos, selbst Notting Hill verkaufte mir einen. Ich nutze Abende ab und an zum Babysitten/ Geld verdienen Meine Au Pair Freundin verweilt leider wieder in Berlin. Die bisher Kleinste hier hat sich mittlerweile total an mich gewöhnt (schreit nicht mehr, wenn Mutti geht, knutscht und knuddelt mich- ja, das macht mich stolz). Der Größte ist ein Satansbraten. In spätestens zwei Wochen kommt Kind Nummer drei. Ich habe Mint Eis gegessen. Ich plane im November ein verlängertes Berlinwochenende. Ich schaue jeden Abend Sex and the City. Ich habe ein T- Shirt, auf dem ein Mensch in eine Kaffeetasse vom Sprungbrett springt. Ich habe mich für einen Ausbildungsplatz beim Bundesamt für Verfassungsschutz beworben. Ich überlege in England zu studieren. Ich werde dann aber doch lebenslänglich in einem Büro gefangen sein und den Freitod wählen. Ich schreibe zu viele Ich- Sätze.

Blablablablubb. Bi- Ba- Butzemann. Möchte jmd. ohne Putzfimmel mit mir in eine WG ziehen? (Das schränkt meinen Freundeskreis wirklich ziemlich ein.)

Ich brauche Nonsensgespräche. Manchmal beginne ich eins mit der Kleinen, aber sie antwortet nicht und ja, ich hab’s auch mal auf Englisch versucht.

Freitag, 25. Juli 2008

Kreuzberg

Das nächste Wochenende steht schon wieder vor der Tür und ich habe mich noch nicht einmal zum letzten geäußert.

Es ist ziemlich verplant gewesen, was mich anfangs auch noch ein wenig die Stirn runzeln ließ, aber letztendlich war es mehr als nur gelungen.


Da es hier verboten ist, auf der Straße zu trinken und meine Begleiterin und ich keine überteuerten Cocktails bezahlen wollten, haben wir uns am Freitag eine gemütliche Bushaltestelle gesucht und unsere Flasche voller blauem Sirup (der Alkohol war nicht einmal zu erahnen) aneinandergekuschelt unter einem Regenschirm geleert.
Ja ja, wir haben uns quasi zurückentwickelt, was das Trinken in geselliger Runde betrifft.
Zuerst trinkt man in Parks oder bei Freunden, denn Bars nehmen einem mit 15 noch nicht ab, dass man alt genug sei, um Alkohol zu kaufen. Irgendwann steigt man dann auf und ist bereit vier Euro zu zahlen, um nicht nur Alkohol, sondern auch noch ein Schirmchen im Glas zu bekommen. Nun, wir mussten halt unsere Ansprüche wieder zurückschrauben. Danach gab es aus dem Supermarkt noch ein Bier mit Birnengeschmack als Take Away und eine kleine Besichtigung der Gegend. Von anderen Deutschen, denen wir an dem Abend begegnet sind- und wir haben viele Deutsche getroffen, habt ihr eigentlich noch welche?- haben wir erfahren, dass die Polizei die Flaschen normalerweise direkt am Straßenrand auskippt, doch zum Glück blieb das unserem 1,80 Pfund Bier und uns erspart.
Auf unserer kleinen Wanderung trafen wir noch auf zwei offensichtlich betrunkene Herren, die meinten, sie hätten selbst eben noch im Koko gespielt und uns nun ihre angeblichen Backstagepässe anboten. Der erste Reflex ist natürlich immer erst einmal zuzugreifen, das Misstrauen kam danach.
Letztendlich waren die Karten nichts anderes als Eintrittskarten für die Konzerte, die vor dem Tanzabend stattgefunden hatten und mittlerweile relativ wertlos.

Unsere Hoffnung konzentrierte sich auf einen „Club“ namens „Koko“. Das hiesige Indiemagazin mit Bravoniveau lädt dort jeden Freitag zum gemütlichen Röhrenjeanstreffen ein.
Entgegen Gewohntem aus Berlin öffnete der Club bereits um 10 Uhr und da die ersten 100 Gäste freien Eintritt genießen dürfen, standen wir dementsprechend zeitig an. Die sieben Pfund, die es später zu zahlen galt, konnten wir besser investieren.
Noch in der Warteschlange trafen wir auf die bereits erwähnten Deutschen und gelangten gemeinsam mit „free admission“ in das ehemalige Theatergebäude.
Also optisch macht das Koko definitiv was her. In den verschiedenen Rängen gab es Bars und Sitzmöglichkeiten und in der untersten Etage die Tanzfläche samt Bühne.
Alles wirkte sehr edel und so wunderte uns auch der Preis für ein kleines Bier (3,60 Pfund) nicht wirklich. Es machte großen Spaß, mal wieder auszugehen und vor allem zu Indiemusik zu tanzen. Ich habe es sehr genossen und mir immer mal wieder gedacht, dass das die eine oder andere Person aus Berlin (und Münsterumgebung) auch unbedingt mitmachen sollte.
Letztendlich brauche ich zur Indiemusik aber einfach einen Ranzladen.
Ich denke, da der Status der Indiemusik in GB selbst verglichen mit dem in Deutschland durchaus als Mainstream bezeichnet werden kann, so widersprüchlich das auch klingen mag, erschien mir das Koko mehr wie eine Disco in elegantem Rahmen und mit besserer Musik.
Selbst all die erwarteten coolen Indiekids mit ihren teuren Klamotten, die aber aussehen, als kämen sie aus der Kleiderspende und würden grundsätzlich nur in der Größe xxxxxxs produziert, sind ausgeblieben. Die meisten waren relativ unauffällig und hatten einfach Spaß am Tanzen, was mir natürlich sympathisch war.
Aber morgen wird es auf jeden Fall woanders hingehen. Ich möchte mein Pendant zum Rosis finden: klein, unauffällig, stickig (im Koko konnte man frei atmen!) und unbedingt empfehlenswert. Die Suche geht also weiter!

Am Samstag ging es dann mit drei Stunden Schlaf auf dem Buckel zum Camden Market. Der Markt umfasst ein riesiges Gebiet, ist vom Angebotenen her aber relativ verzichtbar, was nicht heißt, dass sich ein Besuch nicht lohnen kann. Wir haben dort mehrere Stunden verbracht und die hässlichsten Klamotten jenseits von Bayern begutachtet.
Es gab einen unfassbar Angst erregenden Technoladen, in dem nicht nur die entsprechende Musik in Love Parade Lautstärke gespielt wurde, sondern auch Menschen im Neondress mit außerirdischen Frisuren auf Podesten tanzten. Die Kleidung sah aus wie aus einer fernen Zukunft, die ich nicht erleben möchte, und vor den Farben hätte man am Eingang gewarnt werden müssen, aber wir sind ja freiwillig rein… und schnell wieder raus.
Essen konnte man in Camden natürlich wunderbar, aber bei meinen niedrigen Ansprüchen hat diese Aussage kaum einen Wert.

Erneut haben uns die Busse in den Wahnsinn getrieben. Bis man hier mal einen Bus findet, der einen auch nur annähernd in die gewollte Richtung bringt, hat man seine ersten Millionen zusammen und reist per Privatjet… Sorry, bin abgeschweift.
Abends bin ich wieder daheim geblieben, um mir ein paar Pfund durchs Nichtstun (nennt sich hier „Babysitten“) zu verdienen, außerdem versprach der Sonntag wieder viel Aktion, weshalb ich auch einfach mal eher ins Bett wollte.

Am Sonntag hatten wir uns zu 8.30 Uhr an der Victoria Station verabredet, um von dort aus dann zum Coach Bahnhof zu laufen. Leider erhielt ich ein paar Minuten später eine SMS mit der Aussage, dass der Bus meine Bekannten ausgefallen sei und wir uns deshalb besser direkt am Bus Richtung Brighton treffen sollten.
Punkt 9 Uhr wollte dieser dann starten und tat es tatsächlich nur mit mir…
So viel zur Zuverlässigkeit der Linienbusse. Da ich jedoch schon vorher die Karten gebucht hatte, musste ich ja wenigstens meine nutzen und da die Busse alle 30min nach Brighton von London aus fuhren, verabredeten wir einfach, uns dann dort zu treffen.
Plan geschmiedet, Plan ausgeführt.

Da uns nichts einfiel, wofür gerade Brighton berühmt sein sollte- ich kannte es nur aus veröffentlichten Bandtourneen-, führte unser erster Weg ins Informationszentrum.
(Ok, eigentlich führte uns der erste Weg zum Klo, aber wen von euch interessiert das schon.)
Wir bekamen also einen netten, kleinen Stadtplan, in dem neben einem Palast für Georg IV und dem Strand eigentlich nur die Haupteinkaufszentren markiert worden waren. So viel zu den Sehenswürdigkeiten von Brighton.
Aber letztendlich hatten wir wunderbare 7h in der Stadt. Das Wetter beschenkte uns mit einem wolkenfreien Tag und viel Sonne und so fühlte ich mich, als wir auf der Strandpromenade entlangliefen und den Möwen auswichen, wie im Sommerurlaub.
Der Bummel durch die Stadt endete für mich leider im CD Kaufrausch. Die Klamottenläden ließen mich völlig kalt, aber wenn ein CD Laden alles besitzt, was meine Ohren begehren, viele Angebote hat und ich ihn mit großer Wahrscheinlichkeit nie wieder betreten werde, muss ich mir einfach ein paar Minuten (hust) nehmen.
Am Ende habe ich der Familie des Ladenbesitzers sicher ein sehr reichhaltiges Abendbrot zur Feier des Tages beschert.
Wenige Stunden vor der Abreise sind wir durch Zufall noch auf ein kleines, kostenloses Festival am Wasser gestoßen, auf dem sich die Kreuzberger Weltverbesserer trafen, um über den Frieden, Guantanamo, Tofu und Gras zu diskutieren. Die Musik war nicht einmal schlecht und so genossen wir die restliche Zeit mit Keksen (drogenfrei), Musik und lustiger Stimmung.

Das Wochenende war also rundum gelungen und das jetzige wird es auch nur im Kriterium „Anzahl der Schlafstunden“ schlagen können. Gestern ist die Familie nämlich nach Wales gefahren, um übers Wochenende Freunde zu besuchen.
Das bedeutet für mich, dass ich zum ersten Mal, seit ich hier bin, ausschlafen kann und nicht durch lärmende Kinder geweckt werde! Juhu! Die letzte Nacht hat mir neun Stunden Schlaf beschert und es fühlte sich paradiesisch an. Heute Abend werde ich noch für ein paar Stunden babysitten, morgen weitere Märkte (Brick Lane) erforschen, abends weiter nach dem Rosis suchen und am Sonntag dann den Geburtstagsschokokuchen für meine Gastmutter backen.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und schicke schwüle Grüße.

Lisa

Mittwoch, 23. Juli 2008

Fruit Salad

Nur damit ihr wisst, was ich unter "penetrantem Kinderfernsehen" verstehe und wie morgens mein Tag beginnt, habe ich hier ein Ohren- und Augenschmauß für euch.

Ab 0:30 beginnt der Spaß.


Freitag, 18. Juli 2008

Smile Around The Face

Bouletten- ein super Cliffhänger!

Die sind am Sonntag übrigens gut angekommen und selbst mein schlimmster Kritiker (sorry, für diese abgegriffene Phrase)- ich- musste zugeben, dass sie nicht nur in Farbe und Form, sondern auch im Geschmack dem, was ich von einer Bouletten noch im Kopf habe, ziemlich nahe kamen.
Aber wer jetzt denkt, ich würde mich auf diesen Erfolg ausruhen (also nicht im wortwörtlichen Sinne), der irrt! Diese Woche gab es zwar relativ häufig Pasta, aber meine Saucenkreationen haben immer überrascht.
Kühlschrank auf, alles raus, was die gleiche Farbe hat, (Kühlschrank zu), alles in eine Pfanne hauen, hoffen, dass alles gut läuft und schon kann man kochen!

Ich hatte zwar mehr Details über meine letzte Woche versprochen, aber die Kinder führen ein relativ entspanntes Leben (essen, spielen, kack…schlafen), also würde das nur langweilen.

Mittlerweile hatte ich mehrere Tage alleine mit der Kleinen verbracht und ich denke, so langsam verstehen wir uns. Sie macht, was ich sage und darf dafür an meinem Frappuccino nippen. Dieses Kind ist unfassbar, denn es liebt Kaffee und das mit noch nicht einmal zwei Jahren! Ihr könnt den Hörer aber wieder auflegen und dem Jugendamt nicht noch mehr Arbeit aufbrummen, denn tatsächlich trinken darf sie nur mal von Getränken, die in ihrer Jugend vlt. mal Kaffee gewesen sind, aber mittlerweile von Zucker, Milch, Schokolade, Karamell etc. entstellt worden sind.
Die Mutter ist ganz clever. Sie kippt einfach Milch in den Tee und die Kleine erkennt die Kaffeeattrappe nicht.
Aber ich erkenne gute Charaktergrundlagen.

Am Montag bin ich mit ihr zum ersten (und letzten Mal) zu „Monkey Music“ gegangen.
Monkey Music: Es treffen sich Mütter/ Nannis/ Au Pairs samt ihren Kindern in einer Art Sporthalle, setzen sich auf eine Decke in die Mitte und musizieren.
Wobei die Definition von „Musizieren“ hier ziemlich weitläufig gesehen werden muss…
Man kommt zwar überdurchschnittlich oft in den Genuss, Instrumente ungewollt mit dem Kopf spielen zu dürfen, schließlich sind die Kinder stehend so groß wie ein sitzender Erwachsener (und ich), aber am Ende haben die lieben Kleinen Spaß und da lacht auch das eigene Herz. Also, nach dem die Kopfschmerzen nachlassen.
Danach gab es einen Spaziergang durch den hiesigen Park und die bereits oben erwähnte Frappuccinobestechung. Wer von uns beiden bestochen worden ist, konnte nie geklärt werden.

Der Dienstag brachte Besuch von vier weiteren Kindern- wären wir also bei sechs Kindern, von denen keines älter als drei ist. Jucheee!
Ich muss aber zugeben, dass ich mich dank drei verständnisvoller Mütter nur um das Essen kümmern brauchte und sonst relativ verschont worden bin.
Kinder an sich kann man ja wirklich lieb gewinnen, aber Kindern im Rudel möchte man nicht begegnen.

Der Rest der Woche war bisher (ok, wie auch der Anfang) relativ ereignislos.
Zweimal konnte ich mich zum Joggen davonstehlen, drei Nannis habe ich durch Spielplatzbesuche (natürlich nur mit Kindern) mittlerweile kennen gelernt (aus Neuseeland, Ungarn und Mexiko) und so langsam weiß ich, wie all die Bahnen bei „Thomas, die Lokomotive“ heißen. Über „Fireman Sam“ könnte ich mittlerweile eine Klausur schreiben. Britische Kindersendungen erscheinen mit ziemlich penetrant, kann aber auch daran liegen, dass die Kinder (und ich) einzelne Folgen teilweise sechs Mal nacheinander sehen.
Für Spongebob sind sie leider noch zu jung.

Ach ja, nicht ganz so unwichtig ist ja die Tatsache, dass ich nun auch endlich Daddy kenne! Wobei ich von seinen Unterhosen (durchs Wäscheaufhängen!) bisher mehr gesehen habe als von ihm. Ich finde es für die Kinder ein bisschen schade, dass er arbeitsbedingt so selten bei ihnen ist.

Heute geht es noch in einen Indieschuppen und ich bin gespannt, was uns da an Coolness erwarten wird. Meinen Schlamperpulli lass ich wohl besser hier. Morgen folgen verschiedene Märkte in London und am Sonntag eine Tagestour nach Brighton.
Da hier sonst alles unglaublich teuer ist, kann ich mir den Preis von insgesamt 10 Pfund nur dadurch erklären, dass sie (wer auch immer) etwas Platz in London schaffen wollen und daher die Leute rauskarren. Oder so ähnlich. Na ja, mich werden sie nicht so schnell los.

Ich komme wieder!

Lisa


PS: Das alleralleralleraller (ihr habt's begriffen) Wichtigste hätte ich fast vergessen:
Desi kommt mich schon Anfang August besuchen und das befreit mich vom Alleine- aufs- Festival- müssen. Ich freue mich! :)

Sonntag, 13. Juli 2008

Your Own Disco Fiasko Pt. I

Ja ja, ich bin faul. Ich bekenne mich schuldig. Geplant war es eigentlich, viel öfter hier etwas reinzuschreiben, aber… ähm… ihr wisst ja, da muss man dann mal und auch noch und kaum versieht man sich, ist schon wieder eine Woche um.

Am kommenden Dienstag bin ich nun schon zwei Wochen hier, was bedeutet, dass der Mittwoch Madrid Road 39 offiziell zu meiner neuen Heimat macht. Ich denke, ich bin bisher nie länger als zwei Wochen im Urlaub gewesen, also muss das ja hier jetzt zwangsläufig… ihr wisst schon.

Gerade deshalb geht es mir auch jetzt darum, hier mal Bekanntschaften zu schließen. Ich möchte definitiv ein Gegengewicht zur kinderreichen Woche haben und irgendwie noch ein soziales Leben aufbauen, in dem das Alter aller Beteiligten weit über 3 Jahren liegt.
Am Dienstag bin ich daher zum Treffen einiger ehemaliger Schüler der Sprachschule gegangen. Sehr ergiebig war das leider nicht, denn entweder bleiben sie insgesamt nur für drei Wochen oder sind unsympathisch. Madame Selbstüberzeugt war, muss ich leider zugeben, wird aber niemanden schockieren, auch eine Deutsche (neben mir die einzige) aus Kiel. Direkt in einem der ersten Sätze unseres Gesprächs hat sie sich negativ zu Berlin geäußert und bei Geld, Essen und Berlin hört der Spaß auf und die Freundschaft endet eh.
Bereits nach einem Jahr in London fühle sie sich wie eine Engländerin, habe sich „ein zweites Leben aufgebaut“ und möchte, um das nun auch von offizieller Seite bestätigt zu haben, doch lieber noch einmal testen, ob sie in der Sprachschule nicht mittlerweile in den „advanced course“ gehöre.
Meinen Segen hat sie, so lange wir uns im September nicht wiedertreffen. Auch wenn das bedeutet, dass ich nicht… wäre eh nichts geworden.
Yeah, ab September darf ich endlich wieder lernen und Hausaufgaben machen! Wieso mache ich denn dieses Jahr hier in England? Natürlich weil ich die Schnauze voll habe vom ganzen Schulschmarn und nicht direkt im Anschluss studieren wollte. Ok, die Sprache, das Land, die Erfahrungen etc. spielten auch keine wirklich untergeordnete Rolle, aber…
Na ja, wenn’s meinem Englisch denn dienlich ist und vor allem die Gabe „Kindergeld“ von Vater Staat weiterhin ermöglicht, werde ich mich nicht wieder beschweren.
Am Ende der Kurse treffen sich auch immer noch mal alle zu Kaffee und Kuchen. Tee gibt es natürlich auch, es muss ja auch den Schülern, die sich mittlerweile absolut britisch fühlen, etwas angeboten werden. Arrogante Pute.
Ich konnte mich noch ganz nett mit einer Schwedin (groß, schlank, blond und ich mochte sie trotzdem), einer Italienerin (zierlich, hübsch, dunkelhaarig und ich mochte sie trotzdem) und einem Franzosen (… und ich mochte ihn trotzdem) unterhalten, aber niemanden von ihnen hält es hier eben länger.

Ich musste also mehr Initiative zeigen.
Von der Au Pair Agentur lag mir noch eine Liste mit weiteren Au Pairs in London vor und so habe ich gestern auf gut Glück mal einem Mädchen geschrieben.
Eine SMS an eine völlig Unbekannte und es galt ja auch sie irgendwie zu überzeugen, dass Kontakt zu mir für sie völlig lebensnotwendig sei.
Also versuchte ich in einer dreier SMS (ihr wisst schon, was ich meine) ihr 1. mich kurz vorzustellen, 2. ihr zu erklären, woher ich ihre Nummer habe und 3. den Grund meiner SMS zu nennen.
All das gespickt mit arg gewolltem Humor, der eigentlich nicht viel konnte, aber doch was erreichte.
(Ok, in meinem Kopf klang der Satz ganz gut eigentlich. Jetzt, wo ich ihn hier geschrieben sehe… Aber hier wird nichts gelöscht. Nichts als die reine Wahrheit wird hier dargeboten.
Na ja, ich weiche schon wieder ab.)
Jedenfalls hat sie mir direkt geantwortet, was entweder gegen ihren Humor spricht oder für die Tatsache, dass sie auch in meiner Situation steckte.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Wenige Stunden später liefen wir beide mit einem Kaltgetränk einer gewissen Kaffeehauskette durch Central London und entdeckten unerwartet viele gemeinsame Interessen.
Leider geht auch sie bereits Anfang August wieder zurück nach Deutschland, aber immerhin werden wir die Zeit bis dahin fleißig nutzen.
Nächsten Freitag fangen wir mit dem Tanzen gehen an, denn… gleicher Musikgeschmack! Hurra! Am Wochenende werden wir dann mal nach Camden fahren und versuchen unseren Shoppinggelüsten nicht zu sehr freien Lauf zu lassen.

Das ist eigentlich bei mir eh nicht drin, denn noch heute werde ich mir drei Konzertkarten besorgen. Ich kann ja nicht in London leben und nicht am musikalischen Part des Nachtlebens teilhaben. Vorerst sieht es wieder so aus, als müsste ich alleine gehen, aber ich breche ja eh ungerne mit Traditionen.

Gestern Abend hab ich mich dann mit einer weiteren Freundin samt Anhang getroffen. Sie hat ihre Ferien für einen Kurztrip nach London genutzt und so kam auch ich zu meinem ersten Clubkontakt in London.
Beide auserwählten Clubs boten freien Eintritt an und so hat es mich nicht einmal abgeschreckt, dass in der Beschreibung das Genre als „House, Electro und Techno“ angegeben wurde. Ich meine, man konnte ja gar kein Risiko eingehen bei freiem Eintritt.
Stilecht begann der Abend mit irgendeinem Billiggesöff (für Londoner Verhältnisse), das geschmacklich an kalten Glühwein und… erinnerte.
Ich denke, das war das Formfleisch unter den alkoholischen Getränken.
Den Weg zum ersten Club ließen wir uns von einem freundlichen Polizisten weisen, der den Eindruck machte, als würde er am liebsten mitkommen.
Die „TBar“ konnte uns nur eine knappe halbe Stunde halten, denn „Monotonie“ bietet 5- mal (mindestens!) so viel Abwechslung wie die Musik in dem Laden. Das war für meinen Geschmack keine Musik. Da wurde nur für unbestimmte Zeit eine Taste auf dem Drumcomputer immer und immer und immer (…und immer…) und immer wieder gedrückt.
Getanzt haben dazu Frauen in Minikleidern und Kniestrümpfen. Heißßßßßß.
Irgendwann konnte uns nicht einmal der Anblick mehr unterhalten, also ging es in die „Bar Musik Hall“.
Ein Transsexueller Magersüchtiger in einem Paillettenkleid und Krone (sic!) wollte uns zuerst den Eintritt verwehren und verwies auf die Gästeliste.
2 min später waren wir trotzdem drin.
An Unterhaltung war der Laden kaum zu überbieten. Bad Taste Parties sind bieder dagegen.
Freakshow vom Feinsten und auf Toiletten hatte man die Wahl zwischen einem Lutscher oder einem Deospray. Keine Ahnung, wo da der Zusammenhang besteht, aber es erschien mir erzählenswert.
Die Musik war auch Schrott, aber geblieben sind wir trotzdem.
Zusammengestellt wurde diese völlig willkürlich und so kam nach Toni Braxton Technogewummer, später Bob Marley, viel 90er Trash und Tamagotchi Musik.
Als wir mit dem Starren aufgehört hatten, wagten wir uns sogar ans Tanzen, auch wenn wir in dem Laden natürlich niemandem das Wasser reichen konnten. Dafür hatten wir auch schon mal grundsätzlich zu viel an, waren nicht schwul genug und unsere Klamotten leuchteten nicht kilometerweit. Aber ein paar Tage habe ich ja noch Anpassungszeit. J

Für den Weg nach Hause brauchte ich etwas mehr als zwei Stunden, da London keine durchfahrenden Bahnen kennt. Berlin, ich liebe dich. Nachtbusse waren also die einzige Möglichkeit um mich vom Nordosten Londons in den Südwesten zu bringen.
Ganz wohl fühlte ich mich nicht dabei, denn den Rückweg trat ich ja alleine an, verpasste auch viele meiner Busse, hab mich einmal fast verlaufen und bin am Ende (horch, Linda, horch) gejoggt, um schneller zu Hause zu sein. Meine Fahrkarte hatte ich auch noch verloren, so dass ich am Ende das Geld, das ich beim Eintritt gespart hatte, in neue Tickets investieren dürfte.
Es ging also so ziemlich alles schief, was möglich war, aber man lernt ja aus Feh… bla.
Zweimal wurde ich von Herren unterhalten, die meine Unsicherheit zu merken schienen. War aber ganz harmlos. Ein kleiner Inder, der mir eine Fahrkarte zahlen wollte, „no thanks, i’ts really kind, but I will pay“ und am Ende ein Deutscher, der auch in meine Richtung musste. Hab ich ihm also die Ohren vollgemeckert und er versicherte mir, dass man sich bald daran gewöhne.

So, demnächst gibt’s mehr von der zurückliegenden Woche, aber das ist ja bis hier schon viel zu viel.
Ich mach heute übrigens noch Bouletten mit Kartoffelbrei und Erbsen. Ihr seid eingeladen.

Lisa

Sonntag, 6. Juli 2008

Country/ City

Mein bester Tag war bisher mit Abstand der Donnerstag.
Dass das nun gerade daran lag, dass die Kinder 6h nicht daheim gewesen sind und ich frei hatte, lässt sich nur mutmaßen. Die ersten beiden Stunden meiner überraschenden Freiheit habe ich genutzt, um meine Fanpost zu beantworten, Bilder vom Haus zu machen und- wer würde dies nicht tun- die Waschmaschine auszuräumen. Nach einer sehr entspannten Dusche ohne Kindergeschrei eine Etage tiefer zog Lisa los, um ihre neue Heimat zu erkunden- Barnes.
Schlimme Szenarien spielten sich in meinem Kopf ab, denn da noch alles gleich ausschaut, war die Gefahr, sich zu verlaufen, nicht so klein.
Ich sah mich schon als Maus in einem Labyrinth auf der Suche nach dem Ausgang.
Bis man mich endlich gefunden hätte, wäre mir ein Bart gewachsen und ich hätte mich von Würmern ernähren müssen.
Nichts davon trat unerwarteterweise ein.

Barnes ist ein relativ überschaubares Örtchen (innerhalb Londons), dessen für mich wichtigsten Punkte die Bushaltestelle (nach Hammersmith- Central London) und natürlich der örtliche Starbucks sind.
Mittlerweile kenn ich auch den besten Spielplatz und Freddies zukünftigen Kindergarten.
Aber zurück zum Wesentlichen: Starbucks.
Ja, ich bin zwei Mal vorbeigelaufen, doch irgendwann fiel meine eh brüchige Abwehr in sich zusammen. Mit einem 2,50 Pfund Frappuccino Coffee bin ich dann Richtung Hammersmith Bridge gelaufen, um mehr vom städtischen London zu sehen.
Es war ziemlich großartig dort. Auf einmal (wenn auch zwei bis drei Tage zu spät) wurde mir bewusst, dass ich nun wirklich in London bin.
Dass ich hier ein Jahr lang bleiben werde, habe ich aber noch immer nicht realisiert.
Ich habe sogar die Gegend sofort wiedererkannt, da ich hier auch mit Desi 2006 gewesen bin.

Erinnert ihr euch an meine schlechte Abwehr? Die wurde mir zum Verhängnis, als ich an meinem ersten CD Laden vorbeigekommen bin… HMV.
Zwei CDs für 10 Pfund! Das nenn ich mal ein akzeptables Angebot!
Na ja, zwei CDs wurden es letztendlich auch für mich, aber ich denke, das geht noch in Ordnung. Ich plane einen Tag schon mal nur für CDs ein und am Ende quäle ich mich damit, dass ich mir selbst eine Grenze von drei Stück auferlege. Soweit der Plan, soweit die Theorie.

Ich bin also viel herumgelaufen und freue mich nun sehr auf den nächsten freien Tag, um noch zentraler zu kommen. Gott sei Dank ist der nächste schon Morgen. Ok, er ist nicht völlig frei, aber ein paar Stunden hab ich wohl.

Donnerstagnachmittag sind wir dann zum Großeinkauf zu Sainsbury’s. Großartiges Essen haben die dort, sogar Brot im „German style“. Ich stand natürlich in der Pflicht, welches mitzunehmen. Nett, dass die Briten mir etwas Heimat ins Brotfach legen.

Am nächsten Tag ging es zwei Mal auf verschiedene Spielplätze. Der Besuch des zweiten diente in erster Linie dazu, ein weiteres deutsches Au Pair kennen zu lernen. Leider geht’s für sie schon nächste Woche nach neun Monaten wieder nach Deutschland (Dresden), aber es tat trotzdem gut, sich mit ihr auszutauschen. Sie freut sich sehr, wieder nach Hause zu kommen und als sie meinen verzweifelten Gesichtsausdruck sah, beeilte sie sich noch schnell ein „Aber ich würde es immer wieder machen!“ hinterherzuschicken.
Sie hat mir die Nummer eines weiteren Au Pairs gegeben und nächste Woche findet ein Treffen in der Sprachschule, die ich ab September besuchen werde, statt, auf dem ich hoffentlich noch ein paar Leute kennen lerne.
Bald kommt ein schwedisches Au Pair zu einer Freundin meiner Gastmutter. Sie weiß noch nichts von ihrem Glück, aber sie wird wohl meine neue beste Freundin werden müssen. :D

Abends, nachdem die Kinder ihr Abendbrot hatten, baden waren etc. sollte es dann zu den Großeltern väterlicherseits gehen, aber wegen eines Staus haben wir zwischendurch bei der anderen Oma Halt gemacht und die Nacht verbracht. Am nächsten Morgen ging es nach dem Frühstück weiter.
Trotz meiner Sorge, man würde mich scharf beobachten und sich mir gegenüber reserviert zeigen, waren alle unglaublich freundlich zu mir. Ich hatte immer ein eigenes Zimmer mit Doppelbett! Und jedes Mal sagte man mir, ich solle mich im Haus bewegen, als wäre es meins. Die Gespräche verliefen auch jedes Mal locker. Nette Holmesfamilie!
Da wir in Nordengland waren, musste ich mich anfangs sehr auf den für mich neuen Akzent konzentrieren, aber man gewöhnt sich schnell daran.
Vlt. ging ihnen aber auch nur mein ständiges „Pardon?“ auf die Nerven und die haben deutlicher gesprochen…

Das Englisch der Deutschen wird hier übrigens sehr gelobt. Wir scheinen deutlicher besser unterrichtet zu werden als z.B. osteuropäische Au Pairs. Ähm… danke?
Also, Vera und Ulli, habt keine Angst. Sie können sogar „Ulrike“ aussprechen. Das hab ich testen lassen.

Nachmittags sind wir zum Golfclub gefahren, in dem die Großeltern Mitglieder sind, sonst kommt man da auch nicht rein. War alles sehr edel und Jeans verpönt. Ich mach hier echt alles mit. 8-)

Jetzt habe ich ehrlich keine Lust mehr aufs Schreiben. Wir sind jedenfalls heute wieder zurückgefahren und nach dem ein Inder aus einem britischen Call Center mein Problem mit der wireless Verbindung gelöst hat, bin ich auch wieder online.

Verregnete Grüße!

PS: Klagen über Rechtschreibfehler bitte an Herr Rietzel schicken.

Samstag, 5. Juli 2008

Parisian Goldfish.


Für die Herzensdame in London und all unseren zahlreichen Blogbesuchern *hust*




Es wurde wirklich mal wieder Zeit.

Die letzte Groove Baby muss Ewigkeiten her sein. Ist entstanden, als Heute Nacht die Langeweile einzog. Ein paar alte Sachen, die gut passen und aktuelle Dauerbrenner in meiner Playlist. Benannt nach einem der schönsten Orte dieser Welt.

DJ Acula - Betriebsbahnhof Rummelsburg





DOWNLOAD


01_ Intro
02_ Stinkworx – Westside Aquapolis
03_ Flying Lotus – Dancefloor Stalker
04_ Japanese Telecom – Japanese Animation
05_ Benga – Night (feat. Coki)
06_ Four Tet – Smile Around The Face
07_ Kleerup – Bleed (feat. Lykke Li)
08_ Santogold – L.E.S. Artistes (XXX Change Mix)
09_ MGMT – Electric Feel (Justice Remix)
10_ Fenin – A Try (feat. Gorbi)
11_ Foals – Gold Gold Gold
Christopher

Mittwoch, 2. Juli 2008

No Need To Worry

Eben noch in Berlin, nun schon in London. Was bin ich doch für eine unfassbare Businessfrau. Ich sitze gerade in (m)einem Zimmer in einem niedlichen Haus in Barnes, einem Teil des Londoner Stadtbezirks Richmond. Wireless ins Internet zu gehen, fühlt sich doch noch eine Ecke cooler an, als an einem Kabel zu hängen. (Eben ist ein DHL Auto an meinem Fenster vorbeigefahren.)

Aber auf Anfang:
Gestern habe ich mich für nicht einmal zwei Stunden in ein Flugzeug gesetzt, um mal eben von einer Hauptstadt zur nächsten zu fliegen. Ein unfassbar frustierendes Rätselheft hat mich weniger als beabsichtigt bei Laune gehalten, doch als das Zeichen, man habe sich bitte wieder anzuschnallen, da der Pilot zu Landung ansetzt, aufleuchtete und somit mein erstes Treffen mit meiner Gastmutti Georgie immer näher kam, was das Heft noch so interessant wie der heiß geliebte, fallende Sack Reis in China. Georgie habe ich gleich erkannt, da sie erstens ein Schild mit meinem Namen trug und zweitens weit und breit (haha, nicht lustig) die einzige Schwangere gewesen ist. Wir sind eigentlich sofort gut ins Gespräch gekommen und auch heute (1. richtiger Tag) ist sie mir noch sympathisch. Da sollten weitere 363 Tage kein Problem werden.
Statt des Vaters, der erste nächste Woche von einer Geschäftsreise wiederkommt, habe ich einer der Großmütter kennen gelernt, die ähnlich freundlich zu mir gewesen ist, wie ihre Tochter.
Was das betrifft, bin ich also sehr erleichtert.

Das Haus ist eigentlich ein relativ kleines, allerdings auf 3 Etagen verteilt. Das klingt jetzt riesig, ist es aber nicht, da die Zimmer klein sind (außer meins, ha!). Es wurde eben im Gegensatz zu unseren Wohnungen eher in die Höhe als in die Breite gebaut.

Um die Kinder glauben zu lassen, meine Ankunft sei für sie etwas Gutes, gab es neben meinen Geschenken (die Disneypasta wurde von ihnen bereits heute verschlungen! Erfolg!) auch noch eine beidseitig bemalbare Tafel... Nachdem wir die Kinder hinter all der Farbe wiedererkennen konnten, sind wir ein bisschen in Barnes rumgelaufen. Man muss sich das hier wie ein Dorf vorstellen, dass allerdings nur 25min vom Zentrum entfernt liegt. In 5min ist man mit dem Bus in Hammersmith und in 10min zu Fuß beim nächsten Starbucks... Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das als Vor- oder Nachteil sehen soll. Bei beiden Spaziergängen, die wir bisher gemacht haben, schienen die Kinder und Georgie alle zu kennen und auch mich begrüßte man sofort mit "Hi Lisssssa", sämtliche Grpßstadtlyriker, die was von Anonymität faseln, können also getröst in den Keller gehen. Oder sonst wohin, wo auch immer sie genug Zeit zum schämen finden.

Heute habe ich meine eigenen Hausschlüssel bekommen und ja, das reicht, damit ich mich unglaublich wichtig fühle. Später wird auch mein Handy einsatzbereit gemacht und ich werde mit einer Fahrkarte versorgt... dafür fahren wir nach Hammersmith und da Freddie es mittlerweile alle 2min wiederholt, weiß ich, dass wir dafür den Bus 209 brauchen.

Mein Tag hat heute um 6 Uhr angefangen und ich denke, so wird es auch bleiben. Ich muss mir also wieder angewöhnen, eher ins Bett zu gehen, denn mit 19 bin ich leider zwischen den Generationen, in denen man noch bzw. wieder Mittagschlag macht.

Sobald etwas passiert, werd ich mich hier verewigen!

Lisa

PS: Wörter des Tages sind "fix" (Satellitenanschluss des Fernsehers war kaputt) und "bloody" (Freddie hat einen fireman's helmet bekommen und den wollte er haben, als er schlafen sollte, darauf die Mutter: "bloody helmet")

Montag, 30. Juni 2008

Der Anfang naht

Praktikum endet, Ausbildung beginnt. Schule endet, Englandjahr beginnt.

Werde ich der mittlerweile scheinbar zur Tradition gewordenen Idee folgen und während meiner Zeit in London als Au Pair einen Blog führen? Eigentlich gefällt sie mir, aber auf der anderen Seite kenne ich mich und mein Durchhaltevermögen.
Am sinnigsten finde ich es daher, einen bereits bestehenden, verwesenden Blog neu zu beleben.
Tadaaaa! Gesagt, getan.

13 Jahre Schule liegen hinter mir und da ich keine Lust habe die nächsten Jahre direkt anzuschließen, habe ich mich für den einfachsten Weg (Flucht) entschieden. Morgen Mittag geht es nach London und neben einem 1 jährigen Mädchen, einem 3 jährigen Jungen und einer besorgten englischen Oma erwartet mich eine Hochschwangere 31 jährige. Klingt nach dem Stoff, aus dem Träume gemacht werden.
Tatsächlich bin ich sehr gespannt, was mich erwarten wird. All das Gerede über nachträgliches Familiewechseln oder Au Pairs, denen man zu viel abverlangte, prallt relativ wirkungslos von mir ab, denn würde ich auch hier gewohnt pessimistisch denken, hätte ich mir all das sparen können.
Schwerer fällt da das Abschied nehmen. Freunde verlassen Berlin, um in einer anderen Stadt ihrem neuen Status als "Student" alle Ehre zu machen, die kleine Schwester wächst und entwickelt sich, der Freund beginnt seine Ausbildung und man selbst ist bei all dem nicht dabei. Ich habe Angst, bei ihnen etwas zu verpassen oder dass ich mich selbst in dem Jahr so veränder, dass die so oft genannte "gemeinsame Wellenlänge" immer konstruierter zu werden scheint. Aber, wie gesagt, keine Zeit für Pessimismus.

Montag, 24. März 2008

Over & Over


August 2007 ist vorbei.

Donnerstag, 6. März 2008

Good People

Lieber Blog, ich grüße dich von Christopher.

Freitag, 29. Februar 2008

(Give Me All Your) Money

Ich gestehe, ich habe gesündigt und meinen monströsen Kontostand auf einen Schlag halbiert!
Dazu verführt haben mich Vampire Weekend. Aber ich bin auch nur ein Mensch und der Mensch ist schwach...

Davor habe ich mir die "Wilden Kerle 5- Hinter Dem Horizont" angeschaut.
Dass es weniger Interesse am eigentlichen Film gewesen ist, das mich zum Kinogang verleitet hat, muss ich hoffentlich nicht betonen, falls doch: beton.
Die wahren Gründe gehen viel tiefer...
Also, es war einmal vor langer langer Zeit, als Kleinlisa... blubb.
Ich hatte einfach tierische Lust auf Popcorn und wollte mal wieder was mit meiner Schwester unternehmen. Es mag unschwesterlich erscheinen, in welcher Reihenfolge ich die Gründe anordne, aber... ähhh.... ich wollte alphabetisch vorgehen und "P" wie "Popcorn" kommt vor "S" wie "Schwester"!

Nach dem Film meinte sie, wenn sie die Wahl hätte, wäre sie gerne Vanessa, was für mich unverständlich ist.

Warum sollte ich dieses Mädchen sein wollen, dass zwar super Fußball spielt, kurzzeitig zur Vampirin wird, Jimi Blue Ochsenknecht im Film zum Freund hat, ihn aus seiner Versteinerung (das ist wortwörtlich gemeint, er ist versteinert) mit einem Kuss im Sonnenschein befreit, wenn es doch Sprotte gibt?!




Sprotte hat eine Horde Hühner, vier tolle Freundinnen, einen Wohnwagen als Bandenquartier, Hyänen als Verbündete uuuuuuund Fred.
Solltet ihr eines Tages vor der existenziellen Frage stehen, ob ihr zu einer DVD der "Wilden Kerle" oder der "Wilden Hühner" greift, dann nehmt das Federvieh.
Nicht nur, weil Sprotte hinreißender ist als Vanessa, auch die Handlung ist nachvollziehbarer, es kommt weniger Fußball drin vor, weniger Mühe, die jugendlichen Darsteller als Actionhelden darzustellen und vorallem- weniger Vampire, die sich eigentlich auch nur nach der wahren Liebe sehnen, die sie aus ihrem ewigen Dasein befreit... würg.
Ich höre mir dann mal meinen neuen Schatz an und warte auf die Geisterstunde, in der eine Freundin naht.
Hab ich alles vorbereitet?
gute Musik vorhanden (X)
Wodka kalt gestellt (X)
Chips im Haus ( )
Herthatoaster in der Steckdose ( )
Na ja, 50% sind schon anständig.
Schönen Freitagabend!
Lisa

Samstag, 23. Februar 2008

Saturday Night

Interpretation eines Gedichtes

Es ist Samstagabend. Ich habe nach etwas gesucht. Rettung?
Zuvor noch hatte ein Freund angerufen: „Hey, wir gehen tanzen. Du kommst doch mit?“
Ich verneinte, schaltete den PC ein und verlor mich in den unendlichen Kanälen des World Wide Web.
Plötzlich trafen meine Augen auf etwas, das mein unterbewusstes, ruheloses Suchen beendete.
Ein Gedicht. Eines, das mich nachdenklich stimmte. Sollte ich doch weiterkämpfen?

Meine Deutschhausaufgabe zu Montag:
„Stellt der Klasse ein selbst gewähltes Gedicht in Form einer Interpretation vor.“

Ich startete einen Versuch.

Das unbetitelte Gedicht des Künstlers Christopher H. befasst sich mit der quälenden Frage nach Zeitvertreib in einer auswegslosen Situation.
Bei den 18 Versen handelt es sich vermutlich um das lyrische Erstlingswerk des Poeten, über den man nicht mehr weiß als seine Herkunft - Greven.
Es existiert weder Metrum, noch Reim- oder regelmäßige Strophenform, was die chaotische Gefühlswelt des Lyrischen Ichs zum Ausdruck bringt.
Ebenso findet sich in der Ellipse „22 Uhr irgendwas“ (V. 1) das fehlende Zeitgefühl, geboren aus dessen unsteter Befindlichkeit, wieder.
Die formelartige Phrase „viel zu viel Zeit“ (V. 2) nimmt dieses Motiv erneut auf und lässt es als unlösbar erscheinen.
Eine direkte Wiedergabe der Gedanken des Lyrischen Ichs in Form der wörtlichen Rede schafft die persönliche Identifikation des Rezipienten mit dem Leidenden, der sich trotz all der bestehenden Alternativen nicht festlegen kann und diese Unentschlossenheit mit sinnlosem Zeitvertreib kompensiert.
Der Wunsch nach einem Führerschein, um die noch unüberbrückbare Distanz zum vorläufigen Zielort Braunschweig zu überwinden (vgl. V. 5 und 6) und das darauf folgende Bestreben in noch entferntere Weiten vorzudringen (vgl. V. 7) und so der eigenen eintönigen Welt zu entfliehen, beinhaltet das Kernproblem des gesamtes Gedichtes.
Die dazu im Kontrast stehende Trivialität „Milch reimt sich mit Knilch“ (V. 8) unterbricht die bis zu diesem Punkt eher schwermütige Stimmung und deutet bereits ein Umdenken des Lyrischen Ichs an.
Es folgt ein Rückfall in die alles dominierende Hoffnungslosigkeit, manifestiert durch zwei aufeinander folgende Hypotaxen (vgl. V. 9 und 10).
Eine auffällige Sonderstellung erhält das Zitat der britischen Band „Foals“ „Un peu d’air sur la terre“ (V. 11) vor allem durch den Kursivdruck und den durch eine Leerzeile erreichten Abstand zur ersten Strophe. Der gleiche Effekt wird durch das Zitieren der Liedzeile „Cassius, these daydreams okay“ (V. 13) erzielt. Beide unterstreichen sowohl Hoffnung auf Besserung, als auch die Bereitschaft zu fliehen.
Auch wenn der unter Literaturwissenschaftlern äußerst umstrittene Vers 12 „Sauber, Klimo. 1- 0“ wegen seiner paradoxen Stellung innerhalb des Gedichtes noch heute für Aufsehen sorgt, verdeutlicht dieser eindrucksvoll das Sehnen nach Normalität, nach immer wiederkehrenden Riten, wie beispielsweise das allwöchentliche Spiel der favorisierten Fußballmannschaft.
Das Melodik erzeugende Wortspiel „Li- La- Langweilig“ (V. 14) und das aus Witzen der populären Kultur gängige „Kommt ein Mann zum Arzt“ leiten in ihrer positiven Konnotation den endgültigen Umschwung der emotionalen Verfassung des Lyrischen Ichs ein.
Die abschließenden drei Imperative rufen die Rezipienten zur Aktivität auf und u.a. zur Bejahung des Lebens: „Bleibt von den Drogen fern“ (V. 15).
Metaphorisch hält der Leitappell „Nennt eure Flecken Genzo“ (V. 16) dazu an, seine Probleme und Leiden beim Namen zu nennen und ihnen durch das Banalisieren den Schrecken zu nehmen.
Eine finale Interjektion „Urghs“ (V. 17) fasst den endgültigen Wandel des Lyrischen Ichs auf absurde Art und Weise zusammen.
Die einzelnen Interpretationsergebnisse lassen die Vermutung zu, dass der Dichter Christopher H. eigene Erfahrungen aus seinem Leben in Greven - Trostlosigkeit der Kleinstadt, Mangel an Perspektiven und Freizeitaktivitäten, Abgeschiedenheit zu pulsierenden Kulturzentren - verarbeitet.
Doch letztendlich gelingt es ihm, sich mit den herrschenden Umständen zu arrangieren und einen Weg aus der Depression zu zeichnen.

Wortzahl: 508
Note:

By Linda und Lisa

(Achtung, diese Interpretation spiegelt nicht die Meinung der Autoren wieder, sondern versucht nur durch eine hochgestochene, übertrieben affektierte Wortwahl eine höchstmögliche Benotung zu erreichen.)

Schlaf du auch gut, Christopher.:) (by Lisa)

She Lost Control

Photobucket

Tortilla Chipse

Armes Mädchen
Ohne Kirche.
Kein Mehl,
kein Bilderrahmen
kein Cytosin-

Sie will,
doch keiner lacht.
Druckerne Gesichter...
Wo ist der Rucksack, himmelarschundzwirn?

Suchen, schaben, skratzen, solidarisieren, saugt.
00.01 Uhr.
Wechselwarm.
Sex+im+Kofferraum+eines+Ferraris-------------> zack
zack bumm.
L mit zwei gleich langen Armen-
gedoste Büchsen
hey was, ist der Schmerz der Foals die voll hohl dip schlingt trotz dich!
Var är ryggsäcken, himmelrövochsytråd?

Smurf.

By Linda and Lisa

We Fly Balloons On This Field Called Lov.




Gute Nacht, Lisa.


Gähn.

Big Big Love (Fig. 3)




22 Uhr irgendwas.
Viel zu viel Zeit.
"Ich könnte jetzt eigentlich.."
Stattdessen sitz man und schaut sich was an.
Jetzt einen Führerschein.
In 2 Stunden bis Braunschweig?
Und danach noch weiter.
Milch reimt sich mit Knilch.
Löschen erübrigt sich.
Noch liest keiner.

Un peu d'air sur la terre.

Sauber, Klimo. 1-0.

Cassius, these daydreams okay.


Li-La-Langweilig.
Kommt ein Mann zum Arzt.

Bleibt von den Drogen fern.
Nennt eure Flecke Genzo.
Schreibt viel. Urghs.

Schön, wenn man noch für voll genommen wird nach so etwas! :D



Playlist für die kommende Stunde:

Radiohead - Jigsaw Falling Into Place

Jedi Mind Tricks - Neva Antiquated

The Shins - Girl Sailor

Jneiro Jarel - Lock Down

Miles Davis - All Of You

Psapp - Upstairs

Dendemann - 3 1/2 Minuten

Bloc Party - Two More Years

Fugees - Fu-Gee-La

Foals - Big Big Love (Fig. 1)

...

Mp3: Dendemann - 3 1/2 Minuten

Mp3: The Shins - Girl Sailor

Christopher.