Sonntag, 23. November 2008

Lazy Afternoon







Es mussten Monate vergehen, um sich daran zu erinnern warum dieser Blog in den Boden gestampft wurde. Diese Monate sind leider noch nicht vorbei und noch immer grübel ich darüber. Gewiss ist folgendes: Mein Name steht mit Recht dort oben.

Der Erzählstoff ist definitiv mehr geworden. Eine Menge ist schließlich passiert. In den letzten Monaten gaben sich Ausbildungsbeginn, das neue Bloc Party-Album und das Wiedersehen mit der Freundin die Klinke in die Hand. Für die ganz schlauen Füchse: Mit Freundin ist die da unten. Mit den vielen, vielen Worten.

Grasen wir die 3 oben genannten Themschwerpunkte doch ab. (Immer mit der abstrusen Annahme im Kopf, dass es irgendein Schwein interessiert. Aber damit kämpft ja jeder Blogger. Ich komme mir so zugehörig vor. IG-Metall. Ich komme)

Seit Anfang August schimpfe ich mich Azubi. Im Grunde befinden sich meine Tätigkeiten auf dem gleichen Frachter wie auch schon die Monate zuvor, jedoch überflog ich die Einarbeitungszeit wie ein betrunkener Kondor und segelte schon bald in mein Nest namens Arbeitsalltag. Die eine oder andere Überstunde später, ereilte mich das Schicksal „Einschulung“. Auch ohne die mit Freude erwartete Schultüte, erklomm ich den Hügel Berufsschule Steinfurt mit relativem Erfolg und habe dort für das erste mein Basislager aufgeschlagen. Man kann mich für Faul halten. Und man kann auch durchaus Recht damit haben, aber die erste Klausur sollte ich trotzdem mit einer Eins abschließen. (Blogspot braucht dringend die Sonnebrillensmilies)

Die Schule ist wirklich in Ordnung. Es ist zugleich unterhaltsam und erschreckend Menschen jenseits der 40 auf dem Schulhof zu erblicken, die nach einigen 1000 Lehrgängen ihre Maurerlehre angehen. Gott weiß, dass ich ihnen alles gute wünsche. Meine kaufmännische Klasse hat sehr oft Unterricht in direkter Nähe des Schulbistros. Man muss nicht eben jener Klasse angehören, um zu wissen, dass fetthaltige Backwaren dort am Fließband produziert werden. Der DV-Raum in der obersten Ecke in der höchsten Etage öffnet seine Tür um einen winzigen Spalt und man hat das Gefühl an Herzverfettung dahinzuraffen. Ab und zu fröne auch ich der guten alten Käsebrezel. Kaum spricht man im Wirtschaftsunterricht über deren Krise, hat man es nämlich direkt nach dem Gong selbst in der Hand sie zu retten. Danke Käse. Das wollte ich schon so oft sagen. Übermorgen steht meine nächste Klausur an. Ich habe mir fest vorgenommen zu lernen.

Wie ich jetzt den Bogen zur Musik schlagen soll weiß ich nicht, aber meine Aufgabe ist es auch höchstens den Übergang in der Musik selber zu schaffen, statt moderatorengleich von einem Thema zum nächsten zu hüpfen.

Ich bin nicht davon überzeugt, dass Werk Nummer 3, der von mir so verehrten Kapelle namens Bloc Party eine Meisterleistung ist, die an das anknüpfen kann, was sie bis August 2005 veröffentlichte. Ich bin textliche Enttäuschungen, wie die von „Halo“ oder „One Month Off“ gewohnt, irgendwie frustriert es auch immer mehr. Schließlich liegt der direkte Vergleich so nahe. Im Endeffekt bin ich einfach nur erleichtert. Vor allem, weil das elektronische nicht mehr nur peinlich und aufgesetzt ist, sondern auch, weil man Kele endlich mal wieder ernst nehmen kann. Schwachsinn wie „Mercury“ steht als Mahnmal prangernd auf dem Marktplatz, mich ständig daran erinnernd, dass die beste Zeit nur noch Erinnerungen parat hat, aber ich sie auch niemals verlieren kann. Sollen sie mal machen. Spätestens im April sehe ich sie wieder. Dann in London mit Frau. Ich hoffe noch sehr darauf es irgendwie zur Deutschlandtour zu schaffen, aber bevor ich anfange zu weinen, beende ich das Thema auch wieder. „Intimacy“ kriegt irgendwann seinen eigenen Text. Ja. Ugah. Noriaki Kasai.

Wo wir eben noch von London sprachen. Am 2. Oktober endete endlich die mit dem Preis als „beschissenste Zeit ever“ ausgezeichnete Monatsreihe „Einfach mal allein sein“ mit dem Flug in die britische Hauptstadt. Um eins mit dem zu werden, wovon man sich lange erfolgreich drückte, verbrachte ich knapp 3 Stunden auf dem FMO, holte mir den aktuellen Kicker, schrieb SMS an Freundin und bekannte und begann damit einige Flugmaschinen beim starten zuzusehen. Ein paar Stunden später dann….

[/cliffhanger]

Man könnte auch sagen, dass ich einfach keine Lust mehr habe zu schrieben. Oder man sagt, ich mute euch nicht zuviel auf einmal zu. Es soll ja Spannung über bleiben.

Bis dann. Und seht zu eure Männer und Frauen oft genug zu küssen. Wenn man das mal ein paar Wochen nicht darf, ist das sehr nervig. 

Übrigens habe ich ein neues Mixtape gemacht. Teil 2 der Berlin-Reihe nach dem "Betriebsbahnhof Rummelsburg"


Es heißt "Hackescher Markt"


DJ Acula - Hackescher Markt


01_ Intro

02_ Bonobo - Nightlite (Feat. Bajka)

03_ Mr. Scruff - Music Takes Me Up (feat. Alice Russell)

04_ Trus'me - Phone Spittin'

05_ Gang Gang Dance - First Communion

06_ Octogen - Square Bells

07_ Kenny Larkin - Keys, Strings, Tambourines

08_ Skream - Rottan

09_ James Pants - We're Through

10_ Daedelus - Make It So

11_ Max Richter - Broken Symmetries For Y


---> Hackescher Markt--<


Ugah.

Winter Wonderland

Ich bin gerade in einer so unverschämt besinnlichen Stimmung, dass ich mir dachte, ich schreibe mal wieder ein paar Zeilen an die Daheimgebliebenen, Studierenden, Umziehenden, in Berlin Lebenden.
Als Soundtrack dazu hat sich eine wunderbare CD mit dem Namen "A Winter Romance" vom alten Romantiker Dean Martin angeboten.
Komme gerade von meinem vierten Starbucks Besuch diese Woche und frage mich, ob ich den Weihnachtsmann um die Heilung von einer verdammt teuren Sucht bitten soll. Aber eigentlich... mein Leben hier in London verbietet es mir schon, Tonnen von Lebkuchen und Milka Weihnachtsmännern zu essen, also nehme ich mir wenigstens das Recht heraus, mich mit zuckersüßen Erfindungen wie "Mocha Cherry Latte", "Toffee Nut Latte" und "Gingerbread Latte" zu ersaufen. Der Kaffeeanteil beträgt vermutlich gleich Null und meine Zuckerwerte starten Höhenflüge, aber ich könnte jeder Zeit wieder damit aufhören. Ganz sicher. Ich bin nicht süchtig.
In die Beschaffungskriminalität bin ich auch noch nicht abgerutscht, ihr dürft wieder aufatmen und aufhören nach Steckbriefen mit meinem Konterfei im Internet zu suchen. Barnes hat noch immer mehr als genug Kinder, auf die es abends aufzupassen gilt, wenn Mami und Papi mal wieder den Versuch starten, ein Sozialleben aufzubauen.

Ich weiß, dass dieser Blog leider schon Staub angesetzt hat, aber mein Computer war lange Zeit von einem Virusoderwasauchimmer für ziemlich gemütlich befunden worden und so ließ ich die Beiden in trauter Zweisamkeit, bis ein freundlicher Bekannter mir mein Leben wiedergab und während meines Berlin- Besuchs vor zwei Wochen den Virusoderwasauchimmer eiskalt killte.
Der zweite Grund ist nicht so leicht erklärt, ich kann also nicht mehr als einen unzureichenden Versuch versprechen: Ich hatte keine Lust aufs Schreiben.
Na ja, jetzt bin ich aber eben, wie gesagt, gerade von einem gemütlichen Stabucks- Besuch gekommen und noch immer trunken vor Gluck, dachte ich an die Heimat.

Sonderlich viel passiert ist hier nicht. Kleinmonty entwickelte sich von einer zerknautschten Kartoffel zu einem süßen Baby, dass mir manchmal (natürlich nur, wenn wir allein sind) ein "Hast du eigentlich eine Ahnung, wie süüüüüüüüß du bist?" entlockt. Cordelia schafft es zum Glück noch immer durch ihre liebenswürdigen Momente, Schrei- und Heulanfälle auszugleichen und Freddie...
Ja, Freddie ist ein schweres Kapitel und ich muss sagen, dass wir einen unausgesprochenen Pakt abgeschlossen zu haben scheinen, einander so lange zu nerven, bis der erste erschöpft zusammenbricht und ich habe nicht vor, mich von einem 3 Jährigen besiegen zu lassen.
Jeder meiner Gedanken konzentriert sich momentan auf Weihnachten, denn das bedeutet für mich zwei knappe kinderfreie Wochen, 10 Tage in Deutschland, Lebkuchen, Milka Weihnachtsmänner, Stabucks am Hackeschen Markt, endlich wieder offensichtlich Teil einer Beziehung zu sein und anständige Weihnachtsmärkte.
Gestern sind Vera und ich auf einen an der Themse gegangen, der sich "Cologne Christmas Market" nannte. Was ihm zu diesem Namen verhalf, ist mir nicht ganz klar geworden. Dass man dort Kölsch kaufen konnte, kann unmöglich der einzige Grund gewesen sein. Interessiert gewesen bin ich trotzdem allein schon wegen der Tatsache, dass es Deutschland hier in England mal nicht im Bayernkontext gab.
Ein wenig enttäuschend war es wohl trotzdem, denn nach entspannten 20 min (und die Hälfte der Zeit standen wir vor einem Süßigkeitenstand und sabberten) gab es bereits nichts mehr zu sehen und die gebrannten Mandeln (200g) kosteten erstens 4,50 Pfund und wurden zweitens von einem Hamburger und nicht einem Kölner verkauft.

Ansonsten... seit dem letzten Eintrag bin ich fleißige Schülerin der Barnes Language School, ist Vera gekommen, ist mir eine Französin sehr ans Herz gewachsen, bin ich von Christopher nach drei Monaten freundlosem Daseins besucht worden, habe ich einige tolle Konzerte gesehen und eine Menge durchschnittlicher Tanzabende gehabt, kaufe jetzt auch Vinyl dank einer animierenden Stimme, die verdächtig Christophers ähnelte und bin ich in Berlin gewesen!
Jeden möglichen Vergleich mit London gewinnt Berlin übrigens haushoch.
London ist ja ganz cool und so, Welthauptstadt, Musikhauptstadt und bla, aber kann unmöglich mit Berlin konkurrieren.

Ich hoffe, den einen oder anderen von euch zu erwischen, wenn ich in Berlin bin.
Manchmal fehlt mir ein einfacher Spaziergang über den Kollwitzplatz, oder ein Vorglühabend bei Lina, ein Spieleabend bei Vera, ein Cocktailabend im Friedrichshain mit euch, eine Shisha, eine Mathestunde mit Steffi, eine abfällige Bemerkung von Martin, eine Keksorgie mit Linda, ein Ertrinken im Schokobrunnen bei Ulli, durch den Park tanzen mit Desi etc. etc.
Wenn das hier überhaupt noch irgendeiner liest, bitte ich euch, die Kommentarfunktion zu nutzen und reinzuschreiben, was ihr gerade so anstellt und bitte bitte seht zu, dass keiner von euch schwanger ist. Danke.